Presseerklärung zum Stand der Stadtbahnprojekte Volkmarode und Rautheim

Anlässlich des Abschlusses der Bürgerworkshops zu den Stadtbahnverlängerungen in Volkmarode und Rautheim hat die Verwaltung die Standardisierte Bewertung aktualisiert und die wichtigsten Zahlen zur Wirtschaftlichkeit veröffentlicht.

Erfreulich ist, dass der Nutzen des Projektes deutlich erhöht werden konnte. So ist es  auch den Bürgerworkshops zu verdanken, dass Streckenverläufe an die Bedürfnisse der Bevölkerung – und damit der Nutzer – detailliert angepasst werden konnten. Dies führt  nicht zur günstigsten sondern in Richtung der besten Lösung. Wer, wenn nicht die Bürger, als die späteren Nutzer, könnte sagen wie sich der größte Nutzen ergeben soll? Im Fall  der Stadtbahnverlängerung durch Volkmarode waren die wichtigsten heute beachteten Vorschläge zur Reduktion der Betriebskosten bereits 2012 bekannt. Sie wurden damals unter einer politisch konservativen Verwaltungsspitze ignoriert. Beispielhaft ist hier die Anlage einer Wendeschleife in Gliesmarode zu nennen.

Die dadurch entstehenden höheren Baukosten bilden nur einen Teil der Gesamtkosten eines Projektes ab. Höhere Investitionen, die zu langfristigen Einsparungen im Betriebsablauf führen und den Nutzwert eines Projektes erhöhen, werten wir nicht negativ. Solange geringere Betriebskosten und höherer Nutzen die Investitionen langfristig wieder erwirtschaften, muss man dies positiv sehen. Das stabile Verhältnis aus Kosten und Nutzen beweist, dass dies hier der Fall ist.

Dass die Kosten und der Nutzen sich gleichmäßig entwickeln zeigt, dass man seitens der Verwaltung die Wirtschaftlichkeit des Stadtbahnausbaus als Ziel konsequent verfolgt. Kostensteigerungen werden in dem Maß zugelassen wie auch der Nutzen steigt. So bleibt das Verhältnis von Kosten zu Nutzen gleich, wird gesichert, dass die Projekte auch  langfristig wirtschaftlich bleiben. Dieses gesamtökonomisch sinnvolle Vorgehen begrüßen wir.

Insbesondere bei dem sensiblen Thema der Wirtschaftlichkeit zeigt sich, dass erst eine offene und fachlich korrekte Kommunikation dazu führt, dass Bürger und Politik in der  Lage versetzt werden sachlich zu diskutieren. Dazu bedarf es aber immer einer vollständigen Darstellung einer gesamtwirtschaftlichen Bewertung wie der Standardisierten Bewertung aus Kosten auf der einen Seite und Nutzen auf der anderen. Das Herauspicken einzelner Positionen, wie z.B. der Baukosten verfälscht das Ergebnis und ist nicht das was man unter wirtschaftlichem Sachverstand verstehen kann.

Es zeigt sich deutlich, dass ernsthafte Bürgerbeteiligung nicht umsonst zu haben ist, aber in der Regel zu einem höheren Nutzen öffentlicher Projekte führt. Entscheidend ist für uns aber, dass am Ende ein wirtschaftlich tragbares und für die Bürger sinnvolles Projekt umgesetzt wird. Das ist aus unserer Sicht gegeben und auch nachgewiesen.

Spargel-Express: Gemeinsames Exposee der BI pro Zug-kunft und MoVeBs

Die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Harvesse und Braunschweig eröffnet viele neue Chancen für die Region. Die BI pro Zug-kunft aus Wendeburg und MoVeBs erläutern in einem gemeinsamen Exposee, wie ein Zugbetrieb („Spargel-Express“) realisiert werden könnte und welche Verbesserungen sich hieraus für die Region ergeben.

Das ausführliche Dokument kann direkt hier frei heruntergeladen werden (PDF, ca. 1,5 MB): Der Spargel-Express – Der Spargel-Express – Ein Zug für Wendeburg und die Region

Spargel-Express: Personenzüge führen nicht zur Störung des PTB-Messbetriebs

Im Oktober 2017 wurden Testfahrten durchgeführt, um zu ermitteln, ob der Zugbetrieb auf der Bahnstrecke zwischen Braunschweig und Harvesse die Messungen an der PTB beeinflusst. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt und es hat sich gezeigt, dass Personenzugfahrten keine Schwingungen verursachen, die den Messbetrieb stören könnten. Somit sind der Messbetrieb an der PTB und der Personenzugbetrieb des Spargel-Expresses miteinander vereinbar. Ausführliche Informationen und Verweise zu den Messdokumenten finden sich auf unserer separaten Seite zum Spargel-Express.

Stadt.Bahn.Plus: Bürgerworkshops Rautheim und Volkmarode Nord

Der geplante Stadtbahnausbau soll im Rahmen von Bürgerworkshops mit den Bürgern vor Ort besprochen werden, damit so gemeinsam die Trassenvarianten erörtert werden und Hinweise an die Planer eingehen können. Die Planer laden hierzu zu den folgenden Bürgerworkshops ein:

Teilprojekt Rautheim:

  • Datum: 4. Dezember 2017
  • Ort: Congress Saal der Stadthalle Braunschweig
  • Zeit: Einlass ab 18 Uhr, Start 18:30 Uhr

Teilprojekt Volkmarode Nord (inkl. Wendeschleife Querumer Straße):

  • Datum: 7. Dezember 2017
  • Ort: IGS Volkmarode
  • Zeit: Einlass ab 18 Uhr, Start 18:30 Uhr

Quelle: stadt-bahn-plus.de

Große Resonanz aus Wendeburg zu den Testfahrten des Spargel-Expresses

Mit Testfahrten auf der Bahnstrecke Braunschweig-Wendeburg wurde heute der Einfluss von Zugfahrten auf die Messeinrichtungen der PTB untersucht (siehe Pressemitteilung unten). Den Betrieb eines gewöhnlichen Personen-Triebwagens (LINT27) auf der Bahnstrecke nutzte die Bürgerinitiative „BI Pro Zug-kunft“ und eine große Zahl Wendeburger Bürger, um auf den Nutzen der Bahnstrecke als schnelle Verbindung für den Personenverkehr nach Braunschweig aufmerksam zu machen. Sie begrüßten den Triebwagen am Bahnübergang in Völkenrode und warben für den Betrieb des Personenzuges.

Begrüßung des Triebwagens auf dem Bahnübergang bei Völkenrode.

Eine große Zahl Bürger warben für die Nutzung der Bahnstrecke für den Personenverkehr.

Die Strecke wird aktuell bereits von Güterzügen befahren. Für die Nutzung für den Personenverkehr würde die Strecke in einen modernen Zustand mit z.B. automatischen, nur kurz schließenden Schrankenanlagen gebracht werden.

Pressemitteilung zu den Testfahrten auf der Bahnstrecke nach Wendeburg

Wir begrüßen, dass nach den Diskussionen der letzten beiden Jahre die Thematik der Schwingungen auf dem Gelände der PTB sachlich und unabhängig untersucht werden kann.

Die Strecke wird in mehreren Durchgängen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten befahren. Dabei kommen neben Güterzügen erstmals auch moderne leichte Nahverkehrszüge zum Einsatz, wie sie bereits heute im Personenverkehr verwendet werden.

Die Strecke wird ohne weitere Instandsetzungsmaßnahmen getestet. Ein wiederaufzunehmender Personenverkehr würde eine weitgehende Sanierung der Strecke zur Folge haben. Neben dem Unterbau würde auch die Sicherungstechnik grundlegend neu aufgebaut. Damit können Schwingungen reduziert und unnötige Bremsvorgänge an den Bahnübergängen vermieden werden. Es ist daher davon auszugehen, dass die tatsächlichen Schwingungen durch einen Personenverkehr auf der dann sanierten Strecke deutlich geringer ausfallen, als es die Tests auf der heute unsanierten Strecke ergeben werden. Wir erwarten von dem Gutachten auch Vorschläge, welche Maßnahmen an der Strecke ergriffen werden können, um der PTB bei ihrem Problem entgegen zu kommen.

Wir möchten daran erinnern, dass der Bahnverkehr auf der Strecke nicht eingestellt wurde und seit über einhundert Jahren genehmigt ist. Zwar war die Bahnstrecke in den letzten Jahren deutlich untergenutzt, dennoch ist bekannt, dass die Strecke nicht entwidmet wurde. Die Aufnahme von Eisenbahnverkehr ist jederzeit möglich. Hätte man seitens der PTB diese rechtlichen Grundlagen berücksichtigt und die betroffenen Anlagen entsprechend geplant und gebaut, wäre es nie zu einer möglichen Beeinträchtigung der eigenen Arbeit und in Folge auch der Entwicklung des ÖPNV im Nordwesten der Stadt gekommen. Wir möchten daher anregen, in Zukunft weniger nach eigenem Wunschdenken und mehr auf Grundlage der nachbarschaftlichen Rücksichtnahme und den geltenden Regeln des Planung- und Baurechts zu bauen. Hier hat die Bauordnung versagt. Neue Gebäude und Nutzungen müssen sich in ihr Umfeld so einfügen, das Bestehendes in seiner Existenz nicht gefährdet wird.

Wir sind zuversichtlich, dass eine fachlich unabhängige Untersuchung der PTB eine bessere Grundlage bieten wird um in Zukunft die Standortwahl für ihre Instituts- und Versuchsbauten besser auf mögliche Konflikte mit anderen wichtigen Infrastruktureinrichtungen zu untersuchen.

Sobald für den betroffenen Altbestand eine Lösung gefunden wurde, ist das größte Hindernis im Weg des Spargelexpress abgeräumt. Wir hoffen, dass eine neue Landesregierung am Ausbau des Schienenverkehrs In Niedersachsen festhält und das Fenster für dieses sinnvolle Projekt weiterhin geöffnet bleibt.  

16.01.17: Bürgerinformation zu den aktuellen Plänen des Stadtbahnausbaus

Im Rahmen des Stadtbahnausbaukonzeptes, das im Jahr 2013 mit dem Einreichen von Ausbauideen durch engagierte Bürger begonnen hatte, wurden schrittweise denkbare Abschnitte vorgeprüft und zu weiter zu untersuchenden Korridoren zusammengefasst. Diese ausgewählten Korridore wurden nun tiefergehend hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht; die Ergebnisse wird die Stadtverwaltung am 16. Januar (ab 18:00 in der Stadthalle) öffentlich allen interessierten Bürgern vorstellen:

http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/nachrichten/143010100000362753.html

Der Stadtbahnausbau stellt eine Schlüsselfunktion zur Attraktivierung des ÖPNVs dar, denn die Stadtbahn ist unter anderem sehr umweltfreundlich (energiesparend und zudem noch elektrisch betrieben), lockt viele Fahrgäste in den ÖPNV und kann gleichzeitig wirtschaftlich viele Menschen befördern (längere Fahrzeuge als Busse). Daher hat MoVeBS mit eigenen Vorschlägen (die auch auf dieser Seite zu finden sind) bereits frühzeitig den Stadtbahnausbau unterstützt und wird auch zur Vorstellung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung anwesend sein.

MoVeBS begrüßt Verbesserungen im ÖPNV

Dank Erhöhungen der Zuschüsse für den regionalen öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) um bis zu 30 Mio Euro pro Jahr kann der Nahverkehr der Region erheblich aufgewertet werden. Die ehesten Verbesserungen werden dabei im regionalen Busverkehr umgesetzt; so wird der Abend-, Samstags- und Sonntagsverkehr der Linien 420 und 450 deutlich ausgeweitet. Angebotsausweitungen im Zugverkehr kommen ebenfalls bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember (z.B. zusätzliche Abendverbindungen).

Für die „richtig großen“ Projekte im Bahnverkehr wie ein Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Wolfsburg und dem Stundentakt zwischen Braunschweig und Gifhorn müssen dagegen zunächst aufwendigere Umbauarbeiten (zweigleisiger Ausbau Weddeler Schleife, Ausbauten auf der Mühlenbahn Braunschweig-Uelzen) erfolgen. Auch muss für den Bau zusätzlicher Haltepunkte in der Region eine entsprechende Planungs- und Bauzeit berücksichtig werden.

Nachdem lange insbesondere der regionale Bahnverkehr in der Region deutlich vernachlässigt wurde, konnte mit der Aufnahme des Regionalbahnkonzeptes 2014+ das Angebot auf vielen Strecken auf den „Normalzustand“ Stundentakt gebracht werden. Nun stehen nicht nur die Chancen gut, dass auch die Bahnstrecke Braunschweig-Uelzen auf einen verlässlichen Stundentakt gebracht wird, sondern auch dass der umweltfreundliche ÖPNV als Ganzes deutlich mehr Menschen anspricht.