Visionen und Konzepte: Campus-Bahn

Hinweis/Aktualisierung: Der unten genannte Vorschlag zur höhengleichen Gleisquerung stammt aus einer Zeit, in der noch von einer geringeren Belegung der Bahnstrecke Braunschweig-Gifhorn auszugehen war. Aufgrund des geplanten Halbstundentaktes nach Gifhorn und zusätzlichen Güterverkehrs in den Hafen ist von einer zu hohen Gleisbelegung für das zusätzliche Kreuzen der Stadtbahnen auszugehen, sodass diese Lösung dann nicht mehr realisierbar ist.

Mit dem Titel „Campus-Bahn“ wird ein städtisches Planungsvorhaben bezeichnet, das den nördlichen Teil des Braunschweiger Ringgebietes erschließt, den Campus-Nord der Technischen Universität berührt und von dort nach Querum weiterführt. Dabei wird im ersten Teilstück eine bestehende Bahntrasse genutzt (sogenannte Kohlenbahn).

Die Vorteile sind klar ersichtlich: Innenstadt-Anbindung des künftigen Großbaugebietes „Neue Nordstadt“, zugleich die innere Verbindung des räumlich weit ausgedehnten Universitätsgebietes.

Als ein besonderer Problembereich erscheint die Weiterführung nach Querum, denn dafür muss die DB-Trasse Richtung Gifhorn und die Flussniederung Mittelriede/Wabe gequert werden. Nach bisherigen Überlegungen ist dafür eine sehr teure Hochbrücke erforderlich.

Die Gesamtsituation wird in der Planskizze völlig anders aufgefasst – und als Chance genutzt.

  • Barrierefreie Umsteigestation Stadtbahn zur Regiobahn am Vossenkamp. Mit der Option zur Stadtbahnlinie 2 entsteht eine Verknüpfung in sechs (!) Richtungen
  • 4-Schienen-Gleis auf dem Damm der Regiobahn (Querung Mittelriede)
  • Flache Bogenbrücke anstelle des Wegedammes Pepperstieg, dadurch zugleich Entschärfung der Hochwasserproblematik
  • Enorme Kostenersparnis

Weiterführung durch die „Wabekampsiedlung“ (größtes Siedlungsgebiet in Querum)

Visionen und Konzepte: Petritor – Lehndorf – Kanzlerfeld

(Infos zur aktuellen Ausstellung siehe Beitrag vom 24.2.)

Die Straßenbahnlinie 4 endet heute am Radeklint, noch im inneren Stadtbereich. Über den Sinn einer Fortführung in die westlichen Außenbezirke besteht kein Zweifel, denn damit können mehrere sehr große, dicht besiedelte Stadtquartiere erschlossen werden.

Die bisherige Diskussion ließ die Frage offen, auf welcher Trasse die beste Lösung zu erzielen sei. Und wenig berücksichtigt wurde auch, welche positiven städtebaulichen Auswirkungen damit verbunden sein könnten.

Die Planskizzen zeigen einen Vorschlag für die Trassenführung bis zum Saarplatz (Lehndorf-Siedlung) und plausible Detaillösungen für einige vermeintliche Problembereiche.

1 – Abschnitt Radeklint bis vor Rudolfplatz

Mit der Führung durch die Freise- und die Klosterstraße wird die Inanspruchnahme der Hauptverkehrsader Celler Straße minimiert. Durch die Nutzungsaufgabe des Holwede-Krankenhauses und der JVA Rennelberg werden in diesem Gebiet voraussichtlich mehrere hundert neue Wohneinheiten entstehen, die von vornherein eine Stadtbahnanbindung erhalten (Steigerung von Wohnwert und Wohnqualität).

 

2 – Abschnitt Rudolfplatz bis A391

Der Rudolfplatz wird neu gestaltet und erhält im Südbereich seine Aufenthaltsqualität zurück (Bäume, Bänke, Straßencafé). Die heute sehr komplizierte Führung des Durchgangsverkehrs wird vereinfacht, was ohne Funktionsverlust möglich ist. Es entsteht eine neue Umsteigestation für Bus und Bahn.

Im östlichen Bereich der Hildesheimer Straße fährt die Straßenbahn auf der Fahrbahn, im westlichen Bereich auf eigenem Gleiskörper auf der Nordseite der Straße.

3 – Abschnitt A391 bis Saarplatz

Die Visualisierungen zeigen auf der Saarstraße eine straßenbündige Führung der Stadtbahn, die durch Ampel-Vorrangschaltung einen Vorsprung vor dem Autoverkehr erhält.

Die „Lehndorfer Lindenallee“ bleibt vollständig erhalten und wird wo irgend möglich durch neue Linden ergänzt. Die Neuaufteilung des gesamten Straßenraumes berücksichtigt in stärkerer Weise als heute die Belange von Fußgängern und Radfahrern.

 

Planungsquerschnitt-Saarbrueckener_Strasze-20150113-01

4 – Abschnitt Saarplatz bis Kanzlerfeld [nicht gezeigt]

Anbindung eines großen Wohnviertels und zweier Großforschungseinrichtungen (Endhaltestelle Thünen-Institut; PTB in 1.000 m Entfernung). Keine besonderen planerischen Probleme, da eine Stadtbahntrasse freigehalten ist. Sofern Zwei-Richtungs-Fahrzeuge verwendet werden, ist eine Wendeschleife unnötig.

 

Visionen und Konzepte: „Spargel-Express“

Die graphische Präsentation richtet ihren Blick auf einen Kreuzungspunkt der Braunschweiger Straßenbahn (Linie M1) mit einer bestehenden Bahnstrecke – auch wenn hier derzeit nur Güterzüge verkehren.

Die Aufrüstung der Güterzugstrecke für den Personenverkehr („Spargel-Express„; Braunschweig – Watenbüttel – Völkenrode – Wendeburg – Harvesse) wird derzeit im Rahmen eines niedersächsischen Reaktivierungsprogrammes geprüft.

Im Nahumkreis der Umsteigestation liegen mehr als 10.000 gewerbliche Arbeitsplätze (VW-Werk, VW-Financial, weitere). Auch die Besucher des Eintracht-Stadions profitieren von einer neuen Bahnanbindung. Der Fußweg beträgt rund 500 Meter.

Die gezeigte Lösung:

  • Schneller Übergang zwischen beiden Bahnlinien
  • Die Bahnsteige erhalten einen gemeinsamen Wetterschutz
  • Abstellanlagen für Fahrräder (inkl. Elektro-Ladestation)
  • Integrierte Parkplätze für Car-Sharing (inkl. Elektro-Ladestation)

Vision_SpargelexpressDas Projekt wird auf einer eignen Seite intensiv beleuchtet: http://spargel-express.de/

Visionen und Konzepte: Leonhardplatz

(Infos zur aktuellen Ausstellung siehe 2 Beiträge tiefer)

Die Situation am Leonhardplatz mit Blick auf eine Parkpalette als „Entree“ für die Braunschweiger Stadthalle ist städtebaulich und funktional wenig befriedigend. Sie soll sich in naher Zukunft durch einen Hotelneubau stark verändern.

Einen Beitrag, der zunächst an der Verkehrsführung anknüpft, liefert unsere Planskizze. Die Stadtbahnhaltestellen werden organisatorisch neu geordnet, wodurch ein neuer Haltepunkt vor dem Haupteingang der Stadthalle entsteht.

Der überdimensionierte Straßenraum der Leonhardstraße wird westlich und östlich der Ringquerung funktional angemessen verkleinert. Dadurch wird auf der Ostseite Platz frei für eine zeilenförmige Neubebauung. Hier kann eine Platzrandeinfassung entstehen.

  • Günstigere Lage der Haltestellen,
  • Aufwertung der Eingangssituation zur Stadthalle
  • Verbesserte Umsteigemöglichkeiten Bus/Stadtbahn
  • Zusätzliche Wohn- und Geschäftsbebauung möglich („innerstädtische Verdichtung“)

Visionen und Konzepte: Salzdahlumer Straße

Die Salzdahlumer Straße zieht vom Hauptbahnhof in Richtung Südosten. Sie berührt den einwohnerstarken Stadtteil Bebelhof, erreicht den ausgedehnten Schulkomplex BBS II und dann den größten Klinikum-Standort Braunschweigs.

Auf dieser Trasse eine neue Stadtbahnlinie anzulegen, erweist sich schon dadurch als sinnvoll. Aber es sind vom geplanten Ende her auch günstige Netzerweiterungen möglich: Die zweite Verbindung in das Großsiedlungsgebiet Heidberg (bisher nur über Wolfenbütteler Straße) und die Weiterführung nach Südstadt-Welfenplatz und Rautheim.

Das „planerische Nadelöhr“ bilden die Eisenbahnbrücken beim Hauptbahnhof. Die Stadtbahn muss hier hindurch. Die drei hintereinander gelegenen Brücken können nicht erweitert oder neu gebaut werden.

Die Querschnittsdarstellung zeigt eine patente Lösung auf.

  • Trennung der Verkehrswege

Östliche Linie: Stadtbahn, Radfahrer, Fußgänger

Westliche Linie: Autoverkehr

  • Führung des Autoverkehrs auf 3 Fahrbahnen, Ampelschaltung für Freigabe von jeweils 2 Streifen stadteinwärts oder stadtauswärts nach Tageszeit

(Vorbild: Heerstraße Berlin)

Vision_Salzdahlumer

Visionen und Konzepte: Hagenmarkt

Nachdem gestern erfolgreich unsere Ausstellung in der Brunsviga unter Anwesenheit vieler Besucher, darunter eine größere Anzahl Vertreter ganz unterschiedlicher Institutionen, eröffnet wurde,  möchten wir nun Schritt für Schritt die Pläne auf diese Seite hochladen. Wir beginnen mit dem Hagenmarkt.


 

Für den Stadtbahnausbau in Braunschweig wird man prognostisch eines sicher festhalten können: dem Hagenmarkt wird eine außerordentlich wichtige Rolle zufallen.

Die erhöhte Bedeutung resultiert zunächst aus den Bauvorhaben „Westliche Innenstadtumfahrung“ und aus der Planung „Lehndorfer Strecke“, die eine Verstärkung auf der West-Ost-Route ergeben. Dadurch wird die Neuorganisation der Haltestelle Hagenmarkt erforderlich.

Der vorgestellte Plan entwickelt einen konstruktiven Lösungsansatz, bei dem auch andere bisher bestehende Probleme angegangen werden.

  • Klärung der Durchfahrtssituation für den Straßenverkehr
  • Neuerrichtung zweier Bahnsteige in der Ost-West-Richtung
  • Abrückung der Gleise von der Katharinenkirche (ein lang gehegter Wunsch der Kirchengemeinde)
  • Möglichst kurze Umsteigewege zwischen West-Ost- und Nord-Süd-Achse
  • Aufwertung des Hagenmarktes als innerstädtischer Platz

Stadtbahnausbau Braunschweig – Visionen und Konzepte (Ausstellung)

Wie soll unsere Stadt in Zukunft aussehen? Welche Rolle spielt der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)? Welchen Beitrag kann die Stadtbahn dazu leisten?

Für sieben ausgewählte Stadtraumsituationen werden sinnvolle Trassenvorschläge und effektive Problemlösungen vorgestellt. Die Beispiele zeigen, dass mit dem Stadtbahnausbau auch eine sehr wünschenswerte städtebauliche Erneuerung verbunden ist.

Die vorgestellten Pläne, Zeichnungen und Grafiken entwickeln konkrete Szenarien „wie es sein könnte“. Dies vermittelt zum Teil verblüffende Einsichten. Daneben ergeben sich vielfältige Anstöße zu einer weiterführenden Diskussion.

Die Ausstellung versteht sich vor allem als ein Beitrag zum bürgerschaftlichen Dialog.


 

Wir präsentieren unsere Planungen vom 2. bis 20. März in der Brunsviga. Die Eröffnung der Austellung wird am 2. März um 17:00 Uhr stattfinden.

Zur Ausstellung bieten wir Führungen an, in denen wir Ihnen unsere Ideen näher erläutern und Ihre Fragen beantworten können. Diese sollen an den folgenden Terminen stattfinden:

Mi, 04. März, 19 Uhr

Fr, 06. März, 17 Uhr

Mo, 09. März, 17 Uhr

Mo, 16. März, 17 Uhr

Mi, 18. März, 19 Uhr

Fr, 20. März, 17 Uhr

Um Anmeldung zu den Führungen über unser Kontaktformular wird gebeten.


 

Ort und Zeit der Ausstellung:

Kulturzentrum „Brunsviga“, Karlstraße 35, 38106 Braunschweig

TRAM M3: Haltestelle Grabenstraße. BUS 230, 416, 419, 429, 436: Haltestelle Gliesmaroder Straße

Montag – Freitag 9:00 – 23:00 Uhr (außer Montag, 02.03.)

Sonnabend 18:00 – 21:00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Westliche Innenstadtstrecke

Die westliche Innenstadtstrecke stellt eine wichtige Erweiterung des Braunschweiger Straßenbahnnetzes dar. Aus vielen Bereichen Braunschweigs können direkte Verbindungen sowohl zum Bohlweg als auch in die westliche Innenstadt hergestellt werden (z.B. mit den Linien M3/M5 aus der Weststadt). Insbesondere auch in Kombination mit einer Strecke richtung Kanzlerfeld kann ein hochwertiges Netz aufgebaut werden.

Eine wichtige Funktion erfüllt diese Strecke auch bei Störungen: Während aktuell bei Sperrungen aufgrund von Demonstrationen oder Feiern auf dem Bohlweg der größte Teil des Straßenbahnbetriebes eingeschränkt wird, kann die westliche Innenstadtstrecke diese Verkehre aufnehmen und den Betrieb zuverlässig aufrecht erhalten.

In der aktuellen Diskussion wird als konkrete Trasse hauptsächlich die Strecke über den Altstadtmarkt genannt. Diese Strecke hat ihre Reize, wie die direkte Anbindung des Fußgängerzonenbereiches um den Kohlmarkt, aber leider auch ihre Schwächen: In den Bereich des historisch hoch bedeutenden Altststadtmarktes muss die Bahn möglichst ohne Eingriffe eingefügt werden. Zudem stellen die Querschnitte der Gördelingerstraße und Brabandtstraße die Planer vor eine große Herausforderung.

Dagegen bietet die Güldenstraße viel Platz. Eine Neugestaltung und Aufwertung des Straßenraums kann die Attraktivität des gesamten Bereiches erheblich steigern. Aufgrund der direkten Wege ist die Fußgängerzone nicht weit; gleichzeitig werden aber auch viele Wohnungen entlang der Güldenstraße mit angebunden.

Wir möchten mit den nachfolgenden Collage (Größe 2,6 MB) zeigen, welches Gestaltungspotential in der Güldenstraße schlummert. Dabei wird nach französischem Vorbild der durchgehende Autoverkehr verringert und die Attraktivität für Fußgänger und Fahrradfahrer erheblich erhöht.

Gueldenstrasse_kleinGueldenstrasse

Ausstellung unserer Planungen

Zu unseren Ideen zum Stadtbahnausbau haben wir im Laufe der Zeit anschauliche Pläne und Skizzen erarbeitet. Wir planen, diese in den ersten drei Märzwochen in der Brunsviga auszustellen (näheres hierzu demnächst an dieser Stelle) sowie auf diese Seite zu laden. Die Pläne und Skizzen sollen insbesondere auch die kritischen Punkte, die immer wieder auch zu Diskussionen unter den Bürgern führen, darstellen.

Als kleinen Vorgeschmack möchten wir einen Vorschlag für den Querschnitt der Saarstraße in Lehndorf präsentieren. Als feste Randbedingung haben wir uns natürlich gesetzt, dass die wertvolle Lindenallee erhalten bleibt. Ferner möchten wir, dass das Parken auf den Wurzeln der Bäume nicht mehr möglich ist und stattdessen vernünftige Parkplätze vorhanden sind, um so die Linden weiter zu schützen. Dies kann realisiert werden, wenn die Bahn einfach, wie z.B. in der Siegfriedstraße, auf der Straße fährt.

Übrigens: Im Zulauf auf den Kreuzungsbereich mit der B1 besteht in unseren Planungen ein eigenes Gleis für die Bahn, sodass diese durch Stauungen zur Hauptverkehrszeit nicht beeinträchtigt wird und so hier einer ihre Stärken ausspielen kann.

Hinweis: Diese Skizze ist von MoVeBS entwickelt und von Leonhard Pröttel zeichnerisch umgesetzt worden. Die Verbreitung, Präsentation, Verwendung, Veränderung unserer Pläne bedarf unserer Zustimmung.
Planungsquerschnitt-Saarbrueckener_Strasze-20150113-01

Umwelt- und Verkehrsverbände kritisieren die bisherige Umsetzung des Regionalbahnkonzeptes

Einen Monat nach Fahrplanaufnahme im „Regionalbahnkonzept 2014+“ ziehen die Umwelt- und Verkehrsverbände in Brauschweig und Wolfenbüttel eine erste Bilanz. Sie fällt kritisch aus. Robert Slawski vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) ist sich mit den übrigen Teilnehmern des Verbändeforums einig, wenn er feststellt: „Zwar ist eine erste deutliche Verbesserung im regionalen Bahnangebot erreicht, aber mindestens ebenso umfangreiche Maßnahmen müssen noch folgen. Ein großes Problem stellt die bisherige Organisation des Gesamtnetzes aus Bus und Bahn dar.“

Mitglieder des Forums (VCD, BUND, AG Mobilität und Verkehr, braunschweiger forum e.V., Umweltzentren Braunschweig und Wolfenbüttel) widersprachen Landesverkehrsminister Olaf Ließ. Dieser hatte am 14.12.2014 erklärt: „Die Region ist nun gut aufgestellt, was den Schienenverkehr anbelangt“. Manfred Kracht, VCD Wolfenbüttel, machte deutlich, dass weitere Investitionen erforderlich sind, um ein öffentliches Verkehrssystem zu etablieren, das dem zweitgrößten städtischen Ballungsraum in Niedersachsen wirklich gerecht wird.

Träger des „Regionalbahnkonzeptes 2014+“ ist der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB). Neben den Jubelreden zum Neustart im Dezember fordert das Verbändeforum, dieses Konzept zunächst an seinen eigenen Ansprüchen zu messen, die im Februar 2011 formuliert worden sind. Dabei ist festzustellen, dass zwei von vier wesentlichen Zielsetzungen nicht erreicht wurden. Dadurch wird ein künftiger Gesamterfolg in Frage gestellt.

Zwar ist der Stundentakt auf allen Strecken wochentags und die Einführung neuer schneller und bequemer Bahnfahrzeuge erreicht oder doch in greifbare Nähe gerückt. Aber die vier versprochenen zusätzlichen Bahnstationen im Raum Braunschweig-Wolfenbüttel (BS-Nord, Broitzem, Leiferde, WF-Wendessen) sind noch nicht einmal im Planungsstadium konkretisiert. Und ebenso ist der ZGB von seinem eigenen Ziel weit entfernt, eine „optimale Verknüpfung zwischen Bahn und Bus“ herzustellen.

Das Verbändeforum hat dazu eine Stichproben-Untersuchung durchgeführt, die erschreckende Mängel offenbarte. Das Bussystem bindet derzeit die Bahnstationen nur in unzureichender Weise an, die Liniennetzpläne weisen geradezu absurde Formen von Auslassungen auf. Aber eine gute Taktung mit zuverlässiger Zubringersituation wird über den Erfolg des Regionalbahnkonzeptes entscheiden, wenn man nicht die Investitionssummen, sondern die Steigerung der Fahrgastzahlen zum Maßstab nimmt.

Als ein systematisches Problem erscheint, dass der gemeinsame Netzgedanke innerhalb des regionalen Tarifgebietes VRB (Verbundtarif Region Braunschweig) kaum entwickelt ist. So wurde zum Beispiel mit Einführung des Stundentaktes am Bahnhof Thiede gleichzeitig eine konkurrierende Schnellbuslinie eingerichtet (KVG Salzgitter). „Jedes lokale Verkehrsunternehmen handelt vornehmlich zum eigenen Nutzen, Linienverknüpfung zu den Nachbarn mangelhaft, Gesamtfahrplan nicht vorhanden“, so Stefan Vockrodt vom Umweltzentrum Braunschweig. „Eine wirksame Kontrollinstanz gegenüber diesen Partikularinteressen existiert nicht“. Abhilfe könnte wohl nur ein straff geführter Verkehrsverbund bieten, wie er in der Region Hannover bereits existiert.

Ebenso fehlt im ZGB-Gebiet eine sinnvoll integrierte Fahrgastvertretung, die von der Nutzer-Seite her künftig zu Verbesserungen beitragen könnte.

Speziell für den Raum Braunschweig-Wolfenbüttel ist noch an das niedersächsische Landesprogramm zur Reaktivierung von Bahnstrecken und Bahnstationen zu erinnern. Das Verbändeforum erwartet vom Verkehrsministerium Verbesserungen für Braunschweig-Nordwest (Bahnlinie nach Harvesse, Anbindung von mehr als 10.000 gewerblichen Arbeitsplätzen) und die rasche Wiedererrichtung des Haltepunktes Wolfenbüttel-Wendessen.